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Knowledge Base: Louis Vuitton x Stephen Sprouse
Als in der vergangenen Woche eine Keepall von Louis Vuitton aus der Kollaboration mit Stephen Sprouse aus dem Jahr 2001 bei uns eingetroffen ist, dachten wir, dass dies die perfekte Gelegenheit für uns ist, die erste Künstler-Kollaboration von Louis Vuitton noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Ursprünglich waren die entstanden Taschen nur für die Runway Präsentation und ausgewählte Zeitschriften-Editorials vorgesehen. Doch eine immer länger werdende interne Reservierungsliste führte zu einer limitierten Produktion der Taschen und dem Durchbruch von Marc Jacobs bei Louis Vuitton.
Stephen Sprouse wurde im Jahr 2001 von Marc Jacobs kontaktiert. Für den Designer der 1997 zu Louis Vuitton kam, um die erste Bekleidungslinie für das Haus zu entwickeln, war Sprouse seit Mitte der 80er Jahre Held und Vorbild.
Marc Jacobs war als Chefdesigner von Louis Vuitton vor die Herausforderung gestellt, Kollektionen zu entwickeln die jung, cool und zeitgemäß sein sollten, ohne dabei das bekannte Monogramm-Logo, das bereits seit 1896 existiert, zu verändern.
Der Legende nach, besuchte Marc Jacobs Charlotte Gainsbourg in ihrem Apartment und fand dort einen alten Reisekoffer von Louis Vuitton, den ihr berühmter Vater Serge schwarz übermalt hatte. Das Louis Vuitton Monogramm war aber nichtsdestotrotz noch sichtbar und schimmerte durch die schwarze Farbe hindurch. So war die Idee geboren, etwas Klassisches, wenn nicht gar Ikonisches in etwas Neues, Rebellisches zu verwandeln ohne dabei dessen Ursprung zu verändern.
Da lag der Weg zum Modedesigner Stephen Sprouse, der heutzutage auch gerne als Grafftikünstler bezeichnet wird, nicht mehr fern.
Extrem erfolgreich war Stephen Sprouse Mitte der 80er Jahre in New York. Seine Mode wurde häufig als “Punk Couture” bezeichnet und er selbst als der amerikanische Jean Paul Gaultier tituliert. In seiner Hoch-Zeit entwarf er u.a. Kleider für Debbie Harry von Blondie. Seine bewegte Karriere hatte jedoch viele Up’s & Down’s, als Marc Jacobs ihn in 2001 beauftragte, war er nahezu vergessen in der Modewelt.
2004 starb Stephen Sprouse mit 51 Jahren an Lungenkrebs.
Im Jahr 2009 gab es anlässlich einer Retrospektive von Stephen Sprouse in den Deitch Projects ein Revival der Kollektion von 2001 in knalligen Neon-Farben, sowie eine Neuauflage seines ikonischen Rosenprints. So gab es eine Vielzahl an Accessoires und Bekleidungsstücken, wie Schals, Monogramm-Taschen, Geldbörsen, Schuhe, Krawatten, Tücher usw., die mit seinen Prints versehen waren.
Vor dem großen Revival gab es 2006/07 bereits eine Tribute-Kollektion mit dem bekannten Leopard-Muster, dass u.a. Handtaschen, Lederwaren, aber vor allem Tücher zierte, die bis heute schwer begehrt sind. Anlässlich der Ausstellung erschien auch ein umfangreicher Katalog über Stephen Sprouse bei Rizzoli.
Das Modell Keepall gibt es übrigens schon seit 1924 im Sortiment von Louis Vuitton, damals hatte sie noch den französischen Namen “Tientout”. Hier könnt ihr die Louis Vuitton x Stephen Sprouse Keepall kaufen!