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Travelguide – St. Paul de Vence
Nach den ersten sommerlichen Tagen in Hamburg steigt bei den ersten Secondelli’s die Vorfreude auf den Sommer-Urlaub. Eine der ersten Urlauberinnen wird unsere Geschäftsführerin Silke Griebel sein, die sich Mitte Juni auf den Weg nach Südfrankreich macht, um sich eine Woche in St. Paul de Vence zu erholen. Damit wir Daheimgebliebenen nicht allzu traurig sind, hat sie uns einen kleinen persönlichen Travelguide zusammengestellt, der ein wenig südfranzösisches Flair nach Deutschland bringt.
Nächste Woche folgt dann eine neue Ausgabe unserer Sommer Serie “Travel in Style” – St. Paul de Vence.
St. Paul de Vence ist für mich wie ein zweites Zuhause. Da mein Vater bereits in den 1970er Jahren diesen kleinen Ort im Süden Frankreichs zu seinem Lebensmittelpunkt erklärte, verbrachte ich seitjeher viel Zeit in St.Paul, das noch bis heute zu einem meiner liebsten Reiseziele zählt.
Dieses wunderbare Dorf aus dem 16. Jahrhundert mit seinen kleinen, romantischen, kopfsteingepflasterten Gassen und der dicken Burgmauer, zieht mich immer wieder in seinen Bann. Das magische Licht, das schon große Maler wie Chagall, Matisse und Picasso angezogen hat, lässt mein Fotografenherz immer wieder auf’s Neue Luftsprünge machen.
Vom Flughafen in Nizza fährt man ca. 30 Minuten in das Hinterland der Côte d’Azur und sieht schon nach kurzer Zeit das kleine Dorf auf dem Hügel thronen. Spätestens bei diesem Anblick bin ich angekommen.
Vorbei an der Abzweigung zur Fondation Maegth, für alle die an bildender Kunst interessiert sind ein Muss, kommt man dem Dorf immer näher und wenn man vor der Schranke steht, die nur Anwohner mit dem Auto passieren lässt, ist es nur noch eine Frage von Minuten, bevor ich von meinem Balkon auf den Boule-Platz vor dem Café de la Place, auf das Hotel Colmbe d´Or und die Seealpen gucken kann. Die Erholung kann beginnen.
Auf dem Boule-Platz, dem Treffpunkt des kleinen Ortes, spielten schon früher Künstler wie Lino Ventura oder Yves Montand gegen die Einheimischen. Schon seit den 1920er zog St. Paul Künstler und Schauspieler magisch an, die zumeist im Colombe d’Or abstiegen, dem legendären Hotel des Ortes.
Mit viel Glück bekommt man in der Sommersaison einen Platz auf der Terrasse zum Dîner. Nach einem Begrüßungsdrink an der berühmten Bar, sollte man sich die Platte mit den Hors d´Oeuvre keinesfalls entgehen lassen.
Der beste Ort für einen morgendlichen Kaffee und ein Croissant ist das Café de la Place. Von hier aus kann man wunderbar die vorbei flanierenden Menschen beobachten oder dem Klacken der Boule-Kugeln lauschen.
Zum Mittagessen treffen wir uns gerne mit Freunden im Le Tilleul. Frederik und seine Frau Nathalie haben aus dem kleinen Restaurant ein sehr zu empfehlendes Feinschmecker-Lokal gemacht. Am Liebsten sitzen wir dort im Schatten der alten Linde oder direkt vor der Eingangstür – dem Stammplatz meiner Freundin Heidi.Wenn der Appetit nicht ganz so groß ist, gehen wir mittags zu unserem Freund Andreas ins Chez Andreas und genießen dort in der Sonne unseren Imbiss mit Blick auf das Mittelmeer.
Auf dem Rückweg bummeln wir durch die Rue Grande, vorbei an kleinen Galerien und Geschäften zurück zu unserem Domizil.
Zu einem Besuch in St. Paul gehören natürlich auch kleinere Ausflüge in die nähere Umgebung. Los geht es mit einem kleinen Spaziergang zur Fondation Maeght, einer Begegnungsstätte für moderne Kunst. In den 1960er Jahren von André Malraux eröffnet, ist sie auch heute noch eine der wichtigsten Kunstinstitutionen an der Côte d’Azur. Sie beherbergt Werke von Miro, Giacometti, Chagall, Braque und anderen namenhaften Künstlern.
Bereichert durch den Besuch, wandern wir über den Hügel La Colline des Gardettes wieder in Richtung St. Paul. Der malerische Blick auf das Dorf und das Mittelmeer ist einfach unbeschreiblich.
Um den Kühlschrank zu füllen, lohnt es sich nach Vence zu fahren. Die Gassen mit den kleinen Läden erinnern an einen großen Wochenmarkt und es fällt nicht schwer, frisches Gemüse, Fisch und andere Leckereien aus der Region in den Einkaufskorb zu befördern. Ein reichhaltige Auswahl an Käse und ein leichter Landwein dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Ein kleiner Abstecher auf dem Heimweg, in die von Matisse gestaltete Chapelle du Rosaire lohnt sich sehr. Dieser helle und freundliche Raum ist eine wahre Ruhequelle und schon nach einem kurzen Aufenthalt fühlt man sich dem bunten Treiben rund um St.Paul wieder gewachsen.
Nicht fehlen darf während eines Urlaubes in St. Paul de Vence eine Fahrt nach Antibes und der Besuch des Yachthafens. Hier gibt es die schönsten und größten Luxusyachten der Welt zu bestaunen. Bei azurblauem Himmel und einer kleinen Seebriese könnte ich hier Stunden verbringen.
Vom Yachthafen schlendern wir in den nahen Ortskern mit seinen vielen kleinen Cafés. Auch hier gibt es morgens einen großen Wochenmarkt, dessen Angebot das Herz eines jeden Hobby-Kochs höher schlagen lässt. Am liebsten würde ich für immer hier bleiben.
Doch dann lockt das nahe Picasso Museum und es fasziniert mich immer auf’s Neue, wie sehr das Savoire Vivre und die Kunst im Süden Frankreichs beieinander liegen. Vielleicht macht dies aber auch die Anziehungskraft des Landes aus.
